So funktioniert eine Haftpflichtversicherung
Mit einer privaten Haftpflichtversicherung schützt man sich vor den Schadenersatzansprüchen von Anderen. Wenn diese unberechtigt sein sollten, wehrt die private Haftpflichtversicherung diese Forderungen ab. Wenn man Dritten tatsächlich ein Schaden zugefügt hat und die Schadenersatzforderung gerechtfertigt ist, werden die Kosten durch die eigene Haftpflichtversicherung getragen. Die Haftpflichtversicherung schützt somit vor den oft unangenehmen finanziellen Risiken auch bei kleinen Unaufmerksamkeit.
Grundlage der Haftpflichtversicherung
Im bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist geregelt, dass Personen, die anderen einen Schaden zufügen mit ihrem gesamten eigenen Vermögen für die Wiedergutmachung haften müssen.
Wer beispielsweise mit dem Fahrrad einen Unfall verursacht oder auch einfach nur die Brille eines Bekannten kaputt macht muss damit rechnen, wenn der Geschädigte mit Reparaturkosten auf den Verursacher zukommt. Bei Personenschäden können auch Behandlungskosten (Vermögensschäden) und weitere Folgekosten zum Beispiel Schmerzensgeld entstehen. So summieren sich relativ schnell große Belastungen, die der Verursacher tragen muss.
Leistung der Haftpflichtversicherung
Die Haftpflichtversicherung springt dann ein, wenn ein verursachter Schaden zu einer rechtmäßigen bzw. berechtigten Forderung durch einen Dritten führt. Dabei muss es sich nicht gleich um ein Unfall handeln, auch kleinere missgestimmt Geschicke wie zum Beispiel das beschädigen von Laptops, Handys oder ähnliches gehören durchaus dazu. Im Vergleich zu den dann entstehenden Kosten ist eine Haftpflichtversicherung sehr günstig. Eine gute Absicherung erhalten Singles ab 39 EUR Prämie im Jahr, Paare und Familien ab 59 EUR Prämie im Jahr. Außerdem leistet die Privathaftpflichtversicherung die Abwehr unberechtigter Forderungen, selbst wenn dazu ein Gericht eingeschaltet werden muss.
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Wichtige Deckungsbausteine
Sinnvolle Extras der Privathaftpflichtversicherung sind zum Beispiel
- die Forderungsausfalldeckung d.h. wenn einem selbst ein Schaden zugefügt wird und der Verursacher keine eigene Haftpflichtversicherung hat das dann die eigene einspringt und denjenigen in Regress nimmt.
- außerdem ist Schlüsselverlust und
- Gefälligkeitsschäden (zum Beispiel als Umzugshelfer)
- Ehrenamtstätigkeiten (als Mitglied eines Vereins oder Verbandes)
wichtige Zusatzbausteine.
Stiftung Warentest
Für die Haftpflichtversicherung es gibt zahlreiche Angebote von starken Haftpflichtversicherungen. Beispielsweise hat Stiftung Warentest (Finanztest) in einem Privathaftpflicht-Versicherungsvergleich für November 2014 über 100 sehr gute Tarife gefunden. Sie alle bestechen durch hervorragende Leistung, trotzdem gibt es Unterschiede, zum Beispiel in den Versicherungssummen. Kleine Versicherungssummen beginnen bei 3 Mio. Deckung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Diese sind jedoch nicht empfehlenswert. Lieber sollte die Deckungssumme bei 5 Mio. sein, besser sind 10 oder 50 Mio..
Gute Single Haftpflichtversicherung sind bereits ab 39 € im Jahr abschließbar, Familien und Paare (auch mit Kind) können sich hervorragend ab ca. 55 € im Jahr versichern. Auch Kinder sind dann in der Regel mitversichert bis zur Volljährigkeit oder Beendigung der ersten Berufsausbildung (oder Bachelor-Studium). Der Test zeigt jedoch, dass ein Vergleich nach den individuellen Vorgaben durchaus wichtig ist denn es gibt durchaus Unterschiede in Zusatzleistungen oder auch deutliche Abweichungen in den Selbstbeteiligungen, sodass man hier unter Umständen am falschen Ende an der Prämie spart.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Privathaftpflichtversicherung
Antwort: Eine Privathaftpflichtversicherung gilt als eine der wichtigsten Versicherungen, weil sie dich vor den finanziellen Folgen von Schäden schützt, die du Dritten unabsichtlich zufügst. Laut Gesetz haftest du für solche Schäden in unbegrenzter Höhe mit deinem gesamten Vermögen. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit kann so zu einem finanziellen Desaster führen, sei es durch einen Sachschaden, einen Personenschaden oder einen Vermögensschaden. Die Versicherung prüft nicht nur die Haftungsfrage, sondern zahlt auch berechtigte Forderungen und wehrt unberechtigte ab.
Antwort: Achte beim Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Deckungsdetails. Wichtige Aspekte sind:
Deckungssumme: Sie sollte hoch genug sein, um auch bei größeren Schäden (z.B. Personenschäden) zu greifen. Eine Deckungssumme von mindestens 10 Millionen Euro ist empfehlenswert.
Leistungsumfang: Achte auf den Einschluss von wichtigen Zusatzleistungen wie Schäden durch "Gefälligkeiten" (z.B. beim Umzug), den Verlust fremder privater und beruflicher Schlüssel oder die Abdeckung von deliktunfähigen Kindern.
Selbstbeteiligung: Einige Tarife haben einen Selbstbehalt. Dies senkt zwar den Beitrag, aber du musst im Schadenfall einen Teil der Kosten selbst tragen.
Antwort: Privathaftpflichtversicherungen bieten in der Regel unterschiedliche Tarife an, um den verschiedenen Lebenssituationen gerecht zu werden:
Singletarif: Deckt nur eine einzelne, unverheiratete Person ohne Kinder ab.
Einzeltarif mit Kind: Bietet Schutz für einen Alleinerziehenden mit Kind(ern).
Familientarif: Schützt alle im Haushalt lebenden Personen, inklusive Ehe- oder Lebenspartner und minderjährige Kinder. In den meisten Fällen sind auch volljährige Kinder in der Ausbildung noch mitversichert. Der Familientarif ist oft die kostengünstigste Option für Familien.
Antwort: Die Privathaftpflichtversicherung deckt eine breite Palette von Schäden ab:
Personenschäden: Wenn du beispielsweise unabsichtlich einen Radfahrer zu Fall bringst und dieser sich verletzt.
Sachschäden: Wenn du bei einem Freund unabsichtlich das teure Handy fallen lässt.
Vermögensschäden: Wenn du einen Sach- oder Personenschaden verursachst, der auch zu einem finanziellen Verlust bei der geschädigten Person führt (z.B. Verdienstausfall). Die Versicherung schützt auch vor Schäden, die durch Gefälligkeitshandlungen, den Gebrauch von E-Bikes oder E-Scootern oder durch den Verlust von Schlüsseln entstehen.
Antwort: Die meisten Verträge haben eine Laufzeit von einem Jahr mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende des Versicherungsjahres. Es ist wichtig, diese Frist zu beachten, wenn du zu einem anderen Anbieter wechseln möchtest. Die Zahlungsweise kann sich ebenfalls auf die Kosten auswirken: Eine jährliche Zahlung ist in der Regel günstiger als eine monatliche, quartalsweise oder halbjährliche.