Risikolebensversicherung: Für die Angehörigen
Besonders ist darauf zu achten, dass die richtige Versicherungssumme, also das Kapital, das im Todesfall durch die Versicherung ausbezahlt wird, gewählt wird. Bei einem Darlehen mindestens die Darlehenssumme, eher etwas mehr. Wenn die Familie abgesichert werden soll, sollten pro Kind mindestens 30.000 EUR gerechnet werden, insgesamt mindestens 100.000 EUR.
Es gibt drei Varianten einer Versicherungssumme:
- Die konstante: bis zum Ablaufalter gleich hoch
- Konstant fallend: Immer gleichmäßig fallend von Beginn bis zum Endalter (auf null)
- Annuitätisch fallend: Bei einem Darlehen ist die Risikolebensversicherungssumme immer so hoch wie die Restschuld.
So kann man den für sich geeignetsten Tarif wählen. Bei Kredit und Familie sollte trotzdem die konstante Versicherungssumme gewählt werden, um bei vorzeitigem Ableben den Hinterbliebenen ein finanzielles Polster zu schaffen. Auch wichtig: Im Todesfall haben die Erben die Beerdigungskosten zu bezahlen! (Eine Beerdigung ohne “Schnickschack” kostet derzeit ca. 5.000 EUR. Nicht umsonst gibt es Sterbegeldversicherungen.)
Gesundheitsfragen
Natürlich werden bei einem Antrag Gesundheitsfragen und Fragen zu “Risikosportarten” gestellt. Man muss aber nicht unbedingt zu Arzt und einen kompletten check machen, je nach Versicherer ist das erst bei Summen von 250.000 EUR oder höher notwendig. Risikosportarten, Rauchen oder Vorerkrankungen führen nicht zwangsläufig zu einer Ablehnung, eher kommt es erfahrungsgemäß zu kleinen Zuschlägen auf den monatlichen Beitrag.
Wer ganz auf Nummer-Sicher gehen will, kann durch uns eine unverbindliche und anonymisierte Voranfrage bei Versicherungen veranlassen.
Natürlich ist der Beitrag abhängig von der Höhe der Versicherungssumme, dem Endalter (je später je höher das Todesfallrisiko = teurer) und dem Eintrittsalter (je früher/ gesünder) umso günstiger.
Mit diesen Parametern sollte man also spielen, um das für sich optimale Angebot zu erhalten.
Steuerlich gesehen ist ersteinmal nichts zu berücksichtigen, die Todesfallsumme ist steuerfrei. Je nach sonstigem Vermögen wird Sie unter Umständen auf die Erbmasse angerechnet. Bei Eheleuten sollte man deswegen den Bezugsberechtigten als Versicherungsnehmer und Beitragszahler einsetzen und als versicherte Person denjenigen, um den es geht.
Schlagworte: Risiko, Risikolebensversicherung
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Risikolebensversicherung für Angehörige
Antwort: Eine Risikolebensversicherung ist eine reine Absicherung im Todesfall. Sie zahlt eine vorher festgelegte Geldsumme an deine begünstigten Angehörigen (z.B. Familie, Kinder, Partner), falls du während der Vertragslaufzeit versterben solltest. Sie ist für deine Angehörigen wichtig, weil sie eine finanzielle Lücke schließt, die durch den Verlust deines Einkommens oder deiner Arbeitskraft entstehen würde. Sie dient dazu, den Lebensstandard deiner Familie zu sichern, laufende Kosten zu decken oder bestehende Schulden (wie z.B. einen Immobilienkredit) zu tilgen.
Antwort: Eine Risikolebensversicherung ist besonders sinnvoll für:
Familien mit Kindern: Um den Nachwuchs finanziell abzusichern und deren Ausbildung zu ermöglichen.
Paare mit gemeinsamer Finanzierung: Insbesondere bei Immobilienkrediten oder anderen größeren Darlehen.
Hauptverdiener: Um den plötzlichen Einkommensverlust für die Familie zu kompensieren.
Selbstständige und Freiberufler: Die oft keine oder geringere Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung haben.
Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen: Um deren Versorgung im Ernstfall sicherzustellen.
Antwort: Die optimale Versicherungssumme hängt stark von deiner individuellen Situation ab. Als Faustregel gilt oft das 3- bis 5-fache deines Jahresbruttoeinkommens. Berücksichtige dabei:
Laufende Kosten der Familie (Miete, Lebenshaltungskosten).
Bestehende Schulden (Immobilienkredit, Ratenkredite).
Zukünftige Ausgaben (Ausbildung der Kinder, Studienkosten).
Ggf. Bestattungskosten. Eine individuelle Bedarfsanalyse hilft, die richtige Summe zu finden, die deine Familie im Notfall wirklich absichert.
Antwort: Der Hauptunterschied liegt im Aufbau und Zweck:
Risikolebensversicherung (RLV): Dies ist eine reine Todesfallversicherung. Sie zahlt nur im Todesfall während der Vertragslaufzeit. Da kein Sparanteil enthalten ist, sind die Beiträge deutlich günstiger. Ihr Zweck ist die reine Absicherung der Angehörigen.
Kapitallebensversicherung: Sie kombiniert einen Todesfallschutz mit einem Sparanteil, der am Ende der Laufzeit als Kapital ausgezahlt wird oder als Rente dient. Die Beiträge sind höher, da ein Sparziel verfolgt wird. Für die reine Absicherung von Angehörigen ist die RLV in der Regel die kostengünstigere und effektivere Lösung.
Antwort: Die Höhe der Beiträge für deine Risikolebensversicherung hängt von mehreren Faktoren ab:
Versicherungssumme: Je höher der Betrag, den deine Angehörigen erhalten sollen, desto höher der Beitrag.
Laufzeit: Je länger die Laufzeit, desto höher das Risiko für den Versicherer und damit der Beitrag.
Dein Alter: Jüngere Personen zahlen in der Regel weniger.
Dein Gesundheitszustand: Vorerkrankungen, Übergewicht oder risikoreiche Hobbys können zu Risikozuschlägen führen oder den Abschluss erschweren.
Raucherstatus: Raucher zahlen in der Regel deutlich höhere Beiträge.
Beruf: Berufe mit höherem Risiko (z.B. handwerkliche Tätigkeiten) können zu höheren Beiträgen führen. Ein unabhängiger Vergleich ist entscheidend, um den besten Tarif für deine Situation zu finden.
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