Der Cost-Average-Effekt und seine Auswirkungen
Was ist der Cost-Average-Effekt und wie funktioniert er? Gehen wir zunächst einmal auf den Begriff ein. Einfach übersetzt könnte man ihn auch „Durchschnittskosteneffekt“ nennen. Die Idee dahinter: Wenn ein Anleger über einen längeren Zeitraum gleichbleibende Summen in den Kapitalmarkt einführt, ist er unabhängiger von extremen Kursschwankungen. Das klappt nur bei Investmentfonds, weil man diese anders als Aktien auch zu Bruchteilen kaufen kann.
Ein Beispiel aus einem Fondssparplan:
Sie haben sich dazu entschlossen über einen Zeitraum von einem Jahr einen Betrag in Höhe von 100 Euro im Monat zu investieren. Innerhalb dieser Zeit wird der Kurs Schwankungen unterliegen, so dass Sie für Ihre 100Euro in einem Monat mehr Anteile kaufen können als in einem anderen Monat. Etwaige Kursschwächen nutzt der Cost-Average-Effekt also, um Ihnen eine größere Portion an Anteilen zu sichern, welche dann bei späteren Kurssteigerungen mehr Wert sind.
Anbei ein Beispiel für einen Fondssparplan zur Verdeutlichung des Cost-Average-Effekts:
Monat | Sparbetrag | Fondskurs | Anteile |
1 | 100€ | 100€ | 1 |
2 | 100€ | 50€ | 2 |
3 | 100€ | 25€ | 4 |
4 | 100€ | 50€ | 2 |
5 | 100€ | 25€ | 4 |
6 | 100€ | 50€ | 2 |
7 | 100€ | 100€ | 1 |
8 | 100€ | 200€ | 0,5 |
9 | 100€ | 200€ | 0,5 |
10 | 100€ | 100€ | 1 |
11 | 100€ | 50€ | 2 |
12 | 100€ | 100€ | 1 |
Ergebniszusammenfassung für das Beispiel:
Dauer | Gesamtsparbetrag | Anzahl Anteile | Gesamtwert d. Anteile |
1 Jahr | 1200€ | 21 | 2100€ |
In unserem Beispiel hat ein Anleger über den Zeitraum von einem Jahr hinweg regelmäßig 100€ im Rahmen seines Fondssparplans eingezahlt. Als Ausgangsbasis haben wir der Vereinfachung halber einen Kurswert von 100€ zu Grunde gelegt, so dass im Beispiel 1 Anteil im ersten Monat erworben werden konnte. Über das gesamte Jahr hinweg hat unser Anleger also von den Kursschwankungen profitiert und insgesamt 21 Anteile anstatt statisch nur 12 Anteile erwerben können. Am Ende des Zeitraums stand der Kurs wieder beim Anfangsniveau, so dass seine insgesamt 21 Anteile einen Wert von 2100€ statt der eingezahlten 1200€ haben. Natürlich ist dieses Beispiel sehr vereinfacht dargestellt und bildet extreme Kursschwankungen ab, die auf dem Markt so unüblich sind. Dennoch kann man anhand des Beispiels die Funktionsweise des Cost-Average-Effekts durchaus gut erkennen.
Gerne sind wir Ihnen bei Fragen rund um das Fondssparen behilflich und gehen dabei auf Wunsch auch tiefer in den Cost-Average-Effekt ein. Erkundigen Sie sich jetzt und vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin bei Ihren Experten von finanzen fairstehen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Cost-Average-Effekt
Antwort: Der Cost-Average-Effekt (auch Durchschnittskosteneffekt genannt) beschreibt eine Anlagestrategie, bei der du in regelmäßigen Abständen einen festen Geldbetrag in ein bestimmtes Wertpapier (z.B. Aktien oder ETF-Anteile) investierst, anstatt eine große Summe auf einmal. Durch diese Methode kaufst du unabhängig vom aktuellen Kurs mal mehr, mal weniger Anteile und erzielst über einen längeren Zeitraum einen durchschnittlichen Kaufpreis, der unter den Durchschnittspreisen der Einzelzeitpunkte liegen kann.
Antwort: Nehmen wir an, du investierst jeden Monat 100 Euro in einen bestimmten ETF.
Monat 1: Der Kurs des ETF-Anteils liegt bei 10 Euro. Du erhältst 10 Anteile.
Monat 2: Der Kurs fällt auf 5 Euro. Du erhältst 20 Anteile.
Monat 3: Der Kurs steigt wieder auf 10 Euro. Du erhältst 10 Anteile. Über diese drei Monate hast du insgesamt 300 Euro investiert und 40 Anteile erhalten. Dein Durchschnittspreis pro Anteil liegt bei 7,50 Euro (300 € / 40 Anteile). Ohne den Cost-Average-Effekt hättest du im ersten Monat für 300 Euro 30 Anteile (300 € / 10 €) erhalten. Diese Strategie profitiert also von Kursschwankungen, indem sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile kauft.
Antwort: Die größten Vorteile sind:
Risikominderung: Du verteilst dein Investmentrisiko über einen längeren Zeitraum und bist weniger von einem ungünstigen Einstiegszeitpunkt betroffen.
Entkopplung von Emotionen: Die Strategie verhindert, dass du aus Angst oder Gier versuchst, den Markt zu timen. Du kaufst einfach regelmäßig, was die Anlageentscheidung vereinfacht.
Diszipliniertes Sparen: Der Cost-Average-Effekt ist die Grundlage für Sparpläne, die dich dazu anleiten, langfristig und konsequent Vermögen aufzubauen.
Antwort: Ja, der Cost-Average-Effekt ist keine Garantie für höhere Renditen. In einem konstant steigenden Markt kann eine Einmalinvestition zu Beginn die bessere Wahl sein, da du zu einem niedrigeren Kurs eingestiegen wärst und sofort vom Kursanstieg profitierst. Langfristige wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine Einmalanlage oft besser abschneidet als der Cost-Average-Effekt. Er ist also vor allem eine psychologisch vorteilhafte Strategie, die das Risiko minimiert, aber nicht unbedingt die Rendite maximiert.
Antwort: Die Strategie ist besonders gut geeignet für:
Langfristige Anleger: Personen, die über einen Zeitraum von 10, 15 oder mehr Jahren Vermögen aufbauen wollen.
Einsteiger: Er erleichtert den Einstieg in die Welt der Wertpapiere, ohne direkt eine große Entscheidung treffen zu müssen.
Regelmäßige Sparer: Alle, die monatlich einen festen Betrag zur Seite legen können, um in Aktien- oder ETF-Sparpläne zu investieren. Er ist die ideale Methode, um von der Disziplin und dem Zinseszinseffekt zu profitieren.