Kompaktes Fondswissen für intelligente Strategien
11. Dezember 2023Geld in Fonds anlegen für Einsteiger
11. Dezember 2023Geldanlage in Zeiten von Corona – Häufige Fragen
Corona legt gefühlt alles lahm, die Kinder sollen nicht in Schule/Kindergarten, Großeltern sollen nicht betreuen und alle sollen am besten zu Hause bleiben. Das soziale Leben außerhalb der eigenen vier Wände kommt zum Erliegen.
Und dann letzte Woche Donnerstag/Freitag der Crash an den Finanzmärkten. Wohlgemerkt nach gut 10 relativ fetten Jahren kommt es zu einem Dejà-vue von 2008. Da kommen doch einige Fragen auf, hinsichtlich der eigenen Fondsdepots und auch der Geldanlage und Altersvorsorge allgemein.
Die häufigsten Fragen und Antworten haben wir hier zusammengestellt und freuen uns auf Kommentare unten.
Bleiben Der Fairsicherungsladen und Der Fairsicherungsladen erreichbar?
Kurz und bündig: Ja. Wir haben einen Plan um zu jeder derzeit denkbaren Situation den Betrieb aufrecht zu erhalten. Dazu werden wir verstärkt auf Onlineberatung und Mails setzen. Jeder wird so schnell es geht auf Einzelfragen eine Antwort bekommen. Da auch unsere Kollegen/Kolleginnen mit Kitaschließungen etc. zu kämpfen haben, kann es manchmal ein wenig dauern.
Corona? Noch nie gehört…
Der Einfachheit halber stellen wir hier einmal einen aktuellen Arztbrief mit fundierten Details für alle zur Verfügung, die thematisch auf dem Laufenden bleiben möchten.
(Quelle: Dt. Ärzteblatt/Hausärztenetz – Dieser Artikel ist eine Übersetzung dieses Original-Artikels von Tomas Pueyo aus dem Englischen durch Jens Bremmekamp und Maximilian Balbach).
Informationen für Gewerbe, Selbstständige und Freiberufler
Entschädigung, Kurzarbeit, Betriebsschließung
Wie kam es zu dem Crash? Drei Punkte!
Wenn man die Schließungen von Grenzen der europäischen Nachbarn und das Erliegen des öffentlichen Lebens auch bei uns wirtschaftlich betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass Versorgungsketten und Produktion, und damit der Handel generell heruntergefahren wird. Die Erwartung schlechter(er) Zeiten ist also der eine Punkt, der andere Punkt sind die psychologischen Aspekte.
Hinzu kommt natürlich die Angst vor Verlusten, wodurch Kapitalanleger naturgemäß versuchen ihre Gewinne zu sichern.
Es kommt also zum übermäßigen Verkauf von Wertpapieren (Aktien, Fonds, ETF, etc.) wodurch die Kurse einbrechen.
Ein Dritter und nicht zu verachtender Punkt: Professionelle Kapitalanleger wie Investmentbanken oder andere „Jungs mit dickem Portemonnaie“ versuchen zwar auch ihre Gewinne zu sichern, setzten aber ergänzend darauf, dass in der aktuellen Situation das Cash die wichtigste Bedeutung hat, um späterhin wieder einzusteigen und möglichst billig große Zukäufe zu tätigen. Also Vermögenswerte, nichts anderes sind ja Wertpapiere (verbriefte Vermögenswerte um genau zu sein), so viel und so billig wie möglich einzusammeln.
Was wäre der beste Verlauf für Ihre Geldanlage?
Was bedeutet das für mein Fondsdepot?
Wie die Indizes, Dax etc., gehen auch die Werte der privaten Depots runter. Nicht immer im gleichen Maße, der Trend nach unten bleibt jedoch. Wir vermuten, dass das auch noch eine Weile so weitergehen wird. Eine kleine Beschreibung und Einschätzung gibt dazu auch die Verbraucherzentrale NRW.
Grundsätzlich: Solange man keinen Geldbedarf hat und seine Wertpapiere nicht verkauft, hat man keinen Verlust realisiert. Derzeit sollte die Verlustangst nicht siegen, sondern ruhiges abwarten und sondieren.
Insbesondere wer einen Sparplan hat und damit laufend immer günstiger Anteile erwirbt, sollte sich auf das Ende der Krise freuen.
Was bedeutet das für meine Altersvorsorge?
Wir rechnen nicht mit nachhaltigen Problemen hinsichtlich der Renditen bei Lebens- oder Rentenversicherungen, es wurde auch noch nichts verlautbart seitens der Versicherer selbst. Da Versicherer in ihrer eigenen Kalkulation immer von Langfristigkeit ausgehen und auch die Verträge in der Regel noch einige Jahre Laufzeit vor sich haben, sollte eine kurzfristiger Kurseinbruch bei mittelfristiger Erholung Ihnen als Anleger sogar zu Gute kommen (siehe Grafik oben Graph 2).
Zu Gute deswegen, weil genau wie bei direkten Fondsanlagen die Versicherer Kundengelder am Kapitalmarkt anlegen und sich nun günstig viel breiter aufstellen können. Bei Kunden mit fondsgebundenen Policen werden die Werte wahrscheinlich erstmal runter gehen, Kunden mit Index-Policen haben aufgrund des jährlichen Sicherungsmechanismus, wie es aussieht, nichts als eine Nullrunde aber eben keinen Verlust zu befürchten.
Wer also bei einem der kapitalmäßig gut ausgestatteten Versicherer seine Altersvorsorge hat, braucht sich nach heutigem Stand keine Sorgen zu machen.
Wie tief geht es runter und wie lange?
Wie lange es runter geht und wie weit ist derzeit unklar. Verschiedene Experten rechnen mit einem Tief bis ins dritte Quartal 2020 bei bis zu 8.000 Punkten für den Dax, so beispielsweise die Zusammenfassung von Dirk Müller.
Ganz klar, wir wissen es nicht – eine übermäßige Panik ist aber fehl am Platze.
Wer sich eine lange Beschreibung und Einschätzung der Zusammenhänge aus Sicht von Finanzakteuren ansehen möchte, findet hier (natürlich auch etwas kritisch zu hinterfragen aber mit guten Erläuterungen der Gesamtzusammenhänge) ein Video auf Youtube.
Was kann ich tun?
Die schlichte Antwort lautet: Nicht viel. Hinsichtlich Geldanlage gibt es zwei Theorien.
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Nichts tun
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Nachkaufen
Ganz wichtig: Sofern man Fonds und ETF in Policen oder auch in einem direkten Depot hat und diese nicht verkauft, passiert nichts außer das der Wert auf dem Papier abnimmt. Sie haben einen theoretischen Verlust wenn Sie verkaufen würden, aber nicht wenn Sie es nicht tun.
Zu 1. Wer also abwarten kann sollte das einfach auch tun. So wie man sich bei Depots für mindestens eine mittelfristige Anlage entscheidet und bei Rentenversicherungen mit Fonds oder Index für eine langfristige Geldanlage, sollte man sich nun auch verhalten. Auch dann, wenn es dem Einen oder Anderen schwerfällt. Tapfer bleiben
Zu 2. Wer entsprechende freie und perspektivisch mittelfristig (Banklehrbücher meinen damit immer länger als 5 Jahre) auf das Geld verzichten kann sollte sich durchaus Gedanken machen wie er es zukünftig investiert. Machen wir uns nichts vor, die europäische Zentralbank hat im Prinzip keinen Puffer mehr die Zinsen zu senken, weil sie seit 10 Jahren nie erhöht worden sind. Das bedeutet es wird weiterhin dazu führen, dass sich das Thema der Minus-Zinsen auf Sparkonten und Tagesgeldern verschärft. Investitionen in Fonds (nicht Aktien direkt oder ETF!) sind daher der eine mögliche Alternative für freie und verzichtbare Gelder. Jeder muss natürlich selbst entscheiden, wie viel Geld als Liquidität ihm auf Konten wichtiger ist als es anzulegen.
Jetzt kommt die Frage „Warum nicht Aktien oder ETF?“
Die Investition in Aktien nannte dieser Tage ein Börsenguru einen „Griff in die laufende Kettensäge“. Das betrifft Sie als Privatanleger insoweit, dass es schwer absehbar sein wird, welche Firmen wie durch die Corona-Krise betroffen sein werden. Jetzt als Privatanleger in Aktien zu investieren ist also mindestens eine sportliche Herangehensweise.
ETF sind ähnlich sportlich, vermutlich ein bisschen weniger, aber nichts desto trotz sportlich. Durch die Fokussierung auf Indizes wie DAX, MSCI und ein paar Weitere kommt es nach wie vor zu einer Verzerrung dieser, was die dahinterstehenden realen Unternehmenswerte betrifft. Die Streuung von ETF ist gleichwohl zumindest etwas größer, als bei Aktieninvestments direkt.
Die Investition in Fonds ermöglicht derzeit die größte Streuung und damit auch die geringste Wahrscheinlichkeit, dass es zu kompletten Ausfällen eines Fonds kommt. Um das Ganze mal mit Zahlen zu untermalen; per jetzt 16.03.2020 um 10:51 Uhr hat der Dax auf einen Monat -32,82% verloren. Exemplarisch unser Nachhaltigkeitsportfolio 15,7%. Das ist selbstverständlich keine Gewähr auf die Zukunft, zeigt aber das Prinzip. Ein Fonds macht vielleicht nicht immer die mördermäßigsten Gewinne und schlägt nicht den Markt (da wird immer der Dax herangezogen), verliert aber auch in der Regel weniger. Wenn das kein Grund zur Freude ist…
Eine Aufteilung auf mehrere Fonds ermöglicht eine noch breitere Streuung und ist damit im Chance-Risiko-Verhältnis der drei genannten die ausgewogenste Strategie. Sie wissen ja, wir stehen auf Strategien
Wann kommt der Moment zu Einstieg?
Wenn wir nicht wissen, wann es wieder hoch geht wissen wir auch nicht, wann der tiefste Punkt erreicht ist. Wir wissen auch nicht, wie lange Corona die Märkte weiter infiziert.
ABER: Was wir wissen ist und da sind wir uns denke ich einig, dass für den der es sich leisten kann sich ein Portfolio aufzubauen interessante Zeiten kommen.
Also wieder die Frage nach der Strategie.
Wir raten davon ab jetzt größere Einmalanlage zu tätigen. Unserer Philosophie entspricht ganz konkret, den Schwerpunkt auf einen Sparplan zu setzen. Durch den sogenannten Coast-Average-Effekt kauft man in der jetzigen Situation zwar nicht viel, aber kontinuierlich und damit bei fallenden Kursen immer mehr Anteile. Dadurch bildet sich logischerweise bezogen auf die Anteile im Depot ein Durchschnitts-Kaufpreis. Da dieser gleichzeitig bei steigenden Kursen die Gewinnschwelle darstellt, setzt man diese bei fallenden Kursen immer weiter unten. Das ist der Plan.
Auch große Beträge sollten also nun in kleine Häppchen zerlegt werden. Damit bekommt man zwar nicht den perfekten Zeitpunkt, verteilt aber sein Risiko und kommt dem perfekten Zeitpunkt ziemlich nahe. Ein Fondssparplan macht Sinn ab 100 Euro.
Königsklasse: Sparpläne laufen immer auf einen Monat. Also 01.01., 01.02., 01.03. oder 15.01.,15.02.,15.03….. usw.
Wer nun bspw. wenig Spielraum hat oder an eine lange Krise glaubt, kann immer auf einen monatlichen Fondssparplan setzen.
Wer finanziell so ausgestattet ist oder an eine kurze Krise glaubt, kann zwei Sparpläne ausführen – Einen Fondssparplan beginnend am 01. eines Monats, einen zweiten Fondssparplan am 15. eines Monats.