Warum die Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig ist – und wann sie leistet
21. Januar 2025BU für Studenten, Azubis & junge Berufseinsteiger – Früh vorsorgen, günstig absichern
21. Januar 2025Hast du dir schon einmal ausgemalt, wie dein Leben aussehen würde, wenn du morgen plötzlich nicht mehr
zur Arbeit könntest? Für viele Beamte und Referendare wirkt dieser Gedanke fremd – schließlich genießt
man ja eine gewisse Sicherheit im Staatsdienst. Doch was, wenn eine Krankheit oder ein Unfall dafür sorgt,
dass du deinen Dienst nicht mehr leisten kannst? Und wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen
Dienstunfähigkeit (DU) und Berufsunfähigkeit (BU)? 🤔
In diesem Artikel tauchen wir tief in die Besonderheiten ein, die speziell für
Beamte und Referendare gelten. Wir beleuchten, warum du auf
den Begriff „Dienstunfähigkeit“ besonders achten solltest, anstatt dich nur auf
klassische BU-Klauseln zu verlassen. Außerdem erfährst du, welche Stolperfallen
es gibt und wie du dich im Ernstfall vor finanziellen Folgen schützen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- DU oder BU? – Der entscheidende Unterschied
- „Aber ich bin doch verbeamtet!“ – Die Grenzen der Sicherheit
- Echte vs. unechte DU-Klausel – Warum das so wichtig ist
- Pensionslücken – Weshalb die staatliche Versorgung oft nicht ausreicht
- Laufzeit & Rentenhöhe – Wichtige Faktoren für den Ernstfall
- Praxisnah: Wenn DU und BU zusammentreffen
- So sicherst du dich optimal ab – 5 Tipps
- Fazit
1. DU oder BU? – Der entscheidende Unterschied
Dienstunfähigkeit (DU) trifft ausschließlich auf Beamte und Referendare zu.
Im Grunde bedeutet sie, dass du deinen staatlichen Dienst
aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausführen kannst.
Daraufhin wirst du in den Ruhestand versetzt (bzw. entlassen), was allerdings nicht automatisch heißt,
dass du dieselben Ansprüche hast wie nach einer langen Beamtenlaufbahn.
Berufsunfähigkeit (BU) wiederum bezieht sich auf die Unfähigkeit, den zuletzt
ausgeübten Beruf weiterzuführen – unabhängig vom Beamtenstatus.
Eine klassische BU-Police zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du zu mindestens 50 %
in deinem bisherigen Job nicht mehr arbeiten kannst.
Als Beamter kann es jedoch passieren, dass du „dienstunfähig“ bist, aber nach reiner BU-Definition
noch nicht „berufsunfähig“ – oder umgekehrt.
Genau deshalb ist es so wichtig, dass Beamte eine passende DU-Klausel vereinbaren,
damit die Versicherung auch bei einer im Beamtenrecht festgestellten Dienstunfähigkeit leistet.
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2. „Aber ich bin doch verbeamtet!“ – Die Grenzen der Sicherheit
Viele im Staatsdienst wiegen sich in dem Gefühl, dass ihnen nichts passieren kann:
„Ich habe doch Anspruch auf Pension.“ Doch Vorsicht:
- Gerade junge Beamte oder Referendare haben noch keine hohen
Ruhegehaltsansprüche aufgebaut. Wenn du frühzeitig dienstunfähig wirst, kann die Pension sehr niedrig ausfallen. - In den ersten Jahren kann es sogar passieren, dass du eher aus dem Dienst entlassen wirst,
statt in den Ruhestand versetzt. Dann stehst du trotz Beamtenstatus mit minimaler oder gar keiner Absicherung da. - Psychische Erkrankungen, Unfälle oder chronische Leiden machen vor dem Beamtenstatus nicht halt.
Und wenn du nicht mehr arbeiten kannst, helfen leere Versprechen wenig weiter.
Kurzum: Der Beamtenstatus schützt dich nicht automatisch vor finanziellen Risiken,
wenn deine Gesundheit versagt. Gerade dann können die Folgen umso heftiger sein,
wenn du keine zusätzliche Absicherung parat hast.
3. Echte vs. unechte DU-Klausel – Warum das so wichtig ist
Eine Dienstunfähigkeitsklausel in deiner Versicherung bedeutet, dass der Versicherer zahlt,
wenn dein Dienstherr die Dienstunfähigkeit feststellt. Doch Vorsicht: Nicht alle Klauseln sind gleich.
Hier unterscheidet man oft zwischen „echter“ und „unechter“ DU-Klausel:
Klauseltyp | Definition | Auswirkung für Beamte/Referendare |
---|---|---|
Echte DU-Klausel ✅ | Die Versicherung akzeptiert die Feststellung der Dienstunfähigkeit durch den Dienstherrn. Keine zusätzliche Prüfung. | Leistung wird schnell und unkompliziert gewährt, sobald DU anerkannt ist. |
Unechte DU-Klausel ❓ | Der Versicherer prüft selbst noch einmal, ob eine BU nach seinen Maßstäben vorliegt. | Leistung kann verzögert oder sogar abgelehnt werden, falls der Versicherer die Situation anders bewertet. |
Gerade für Beamte auf Lebenszeit oder im Vorbereitungsdienst ist die echte DU-Klausel goldwert,
weil sie Doppelprüfungen und Unsicherheiten vermeidet. So gehst du auf Nummer sicher,
dass du im Ernstfall wirklich Geld bekommst.
4. Pensionslücken – Weshalb die staatliche Versorgung oft nicht ausreicht
Das deutsche Beamtentum sieht grundsätzlich vor, dass du als Beamter im Ruhestand eine Pension erhältst.
Klingt komfortabel – ist es meist auch, wenn du viele Dienstjahre auf dem Buckel hast
und regulär in den Ruhestand gehst. Doch was, wenn du schon mit Mitte 30 oder Mitte 40
aus gesundheitlichen Gründen ausfällst?
Die Versorgungsansprüche sind dann oft deutlich geringer als bei einer regulären Pension
nach 30 oder 40 Dienstjahren. Außerdem kann es sein, dass du ganz aus dem Beamtenverhältnis entlassen wirst,
je nach Status und Krankheit. Dann hast du plötzlich keine Beamtenpension, sondern stehst
finanziell ziemlich im Regen. Eine separate Dienstunfähigkeitsversicherung (oder eine BU mit DU-Klausel)
füllt diese Lücke und sorgt dafür, dass du nicht in eine finanzielle Krise rutschst.
5. Laufzeit & Rentenhöhe – Wichtige Faktoren für den Ernstfall
Selbst wenn du dich für eine DU-Versicherung entscheidest, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest,
um nicht doch in ein Loch zu fallen. Zwei Stichworte: Laufzeit und Rentenhöhe.
Laufzeit:
Viele Tarife enden schon mit 55 oder 63 Jahren. Klingt lang, ist aber gefährlich knapp.
Denn wenn du mit 62 dienstunfähig wirst, deine Police aber nur bis 63 läuft, stehst du von 63 bis
zum eigentlichen Pensionsalter mit einer massiven Lücke da. Besser: Die Versicherung sollte
mindestens bis 65 oder 67 (oder länger) laufen.
Rentenhöhe:
Auch die monatliche Rente sollte realistisch angesetzt sein. Faustregel:
60 bis 80 Prozent deines Nettoeinkommens sollten abgedeckt sein,
damit du deinen gewohnten Lebensstil halten kannst. Wer zu niedrig abschließt, spart zwar Prämie,
hat im Ernstfall aber kaum genug, um die laufenden Kosten zu tragen.
Manchmal werden sogenannte „Sparpolicen“ angeboten, die günstiger wirken. Doch wenn sie
weder bis zum regulären Pensionsalter gehen noch eine ausreichende Rentenhöhe bieten, kann das
im Notfall ein böses Erwachen geben.
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6. Praxisnah: Wenn DU und BU zusammentreffen
Es kann Fälle geben, in denen Dienstunfähigkeit vom Dienstherrn festgestellt wird,
die Versicherung aber nach einer Berufsunfähigkeitsprüfung sagt:
„Aus unserer Sicht bist du noch berufsfähig.“ Klingt kompliziert, ist es auch.
Genau deshalb ist eine echte DU-Klausel so wichtig. Denn mit einer unechten Klausel
kann die Versicherung argumentieren, dass du theoretisch noch in einem Bürojob arbeiten könntest,
während dein Dienstherr dich aus dem Schuldienst entlässt.
Stellt dir vor, du bist Lehrer*in und bekommst aufgrund eines starken Stimmleidens
die DU bescheinigt. Dein Dienstherr sagt: „Wir können dich nicht mehr einsetzen.“
Eine klassische BU ohne DU-Klausel könnte aber prüfen, ob du nicht in einer anderen Rolle
(z. B. in einer Bibliothek) arbeiten könntest. Blöd, wenn du auf die Versicherung angewiesen bist
und sie dennoch nicht zahlt. 😬
Mit einer echten DU-Klausel wäre das kein Problem: Sobald dein Dienstherr die DU ausspricht,
tritt die Versicherungsleistung in Kraft. Keine Extraprüfung, kein Stress.
7. So sicherst du dich optimal ab – 5 Tipps
Damit du im Wirrwarr aus DU, BU, Klauseln und Laufzeiten nicht den Überblick verlierst,
kommen hier fünf kompakte Tipps:
- Früh abschließen – Je jünger und gesünder du bist, desto günstiger ist deine DU-Police.
- Echte DU-Klausel wählen – So umgehst du die Gefahr, dass der Versicherer nachträglich
berufliche Alternativen prüft. - Angemessene Laufzeit – Setze das Endalter am besten auf 65 oder 67. Zu kurze Laufzeiten
(bis 55, 60 oder 63) reißen sonst schnell Lücken. - Rentenhöhe realistisch ansetzen – 60 bis 80 % deines Nettoeinkommens gelten als Orientierung.
Lieber etwas mehr, als im Ernstfall zu knapp kalkulieren. - Gesundheitsfragen ehrlich beantworten – Verschweigen kann zur Leistungsverweigerung führen.
Bei Unsicherheit nutze eine anonymen Risikovoranfrage.
Wenn du diese Punkte beachtest, kommst du deiner optimalen Absicherung schon sehr nahe.
Viele Beamte unterschätzen allerdings Punkt 1 (Alter) und 2 (Klausel). Doch hier zeigt sich,
wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer echten Leistung im Ernstfall ist.
8. Fazit
Für Beamte und Referendare ist die Welt der Versicherungen nicht immer einfach,
besonders wenn es um Dienstunfähigkeit vs. Berufsunfähigkeit geht.
Was aber feststeht: Wenn du gesundheitlich ausfällst, kannst du nicht blind auf deine Pension vertrauen –
vor allem dann nicht, wenn du noch nicht lange genug im Dienst bist oder das Ruhegehalt deutlich
unter deinem aktuellen Einkommen liegt.
Mit einer passenden DU-Versicherung (oder einer BU mit echter DU-Klausel) kannst du dir
jedoch einen Rettungsschirm spannen. Achte dabei auf Laufzeit, Rentenhöhe und die Klausel, die du vereinbarst.
Und denke daran: Wer früh abschließt, zahlt weniger.
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