Wie viel Rate kann ich mir wirklich leisten? Immobilienfinanzierung in Zeiten steigender Zinsen
Der Traum vom Eigenheim ist ungebrochen. Doch die Realität der Immobilienfinanzierung hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Die Ära der ultraniedrigen Zinsen ist vorbei, und mit dem Anstieg der Bauzinsen sind die monatlichen Raten für viele deutlich teurer geworden. Die Frage „Wie viel Rate kann ich mir leisten?“ ist heute dringlicher und komplexer denn je.
Die meisten Kaufinteressenten machen einen fatalen Denkfehler: Sie berechnen ihre Obergrenze nur anhand der monatlichen Kreditrate und vergessen dabei die vielen Nebenkosten, die mit dem Besitz einer Immobilie einhergehen. Während diese Kosten als Mieter oft nicht sichtbar sind, müssen sie als Eigentümer aus eigener Tasche bezahlt werden.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du eine realistische und sichere Kalkulation erstellst, die alle Kosten berücksichtigt. Wir beleuchten die neue Realität des Zinsanstiegs und geben dir eine Checkliste an die Hand, um deine wahre, machbare Rate zu finden – damit dein Traum vom Eigenheim nicht zum finanziellen Albtraum wird.
1. Der Zinsanstieg: Die neue Realität der Immobilienfinanzierung
Nach einer langen Phase historisch niedriger Zinsen haben sich die Konditionen für Baufinanzierungen in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.
- Die alte Welt: Vor dem Zinsanstieg konnte man einen Immobilienkredit oft für unter 1 % Zinsen pro Jahr abschließen. Eine Kreditsumme von 300.000 € mit 2 % Tilgung ergab eine monatliche Rate von nur rund 750 €.
- Die neue Welt: Mit einem Zinssatz von 4 % oder 5 % steigt die monatliche Rate für dieselbe Kreditsumme und Tilgung auf über 1.500 €. Der Zinsanstieg verdoppelt oder verdreifacht die monatliche Rate, ohne dass sich die Immobilie oder die Kreditsumme geändert hat.
Diese neue Realität erfordert einen grundlegend neuen Ansatz bei der Kalkulation der eigenen finanziellen Möglichkeiten. Die Faustregeln der Vergangenheit, die sich nur an der monatlichen Kaltmiete orientierten, sind heute nicht mehr gültig.
2. Die wahren Kosten des Eigenheims: Was du neben der Rate einplanen musst
Um deine wahre finanzielle Belastung zu ermitteln, musst du alle Kosten kennen, die über die reine Kreditrate hinausgehen. Wir unterscheiden zwischen einmaligen und laufenden Nebenkosten.
2.1 Einmalige Kaufnebenkosten (ca. 8-15 % des Kaufpreises)
Diese Kosten fallen direkt beim Kauf der Immobilie an und müssen in der Regel aus dem Eigenkapital bezahlt werden. Viele Banken finanzieren diese Kosten nicht mit.
- Grunderwerbsteuer: Sie ist der größte Posten und variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.
- Notar- und Gerichtskosten: Für die rechtliche Abwicklung und die Eintragung ins Grundbuch fallen ca. 1,5 % bis 2,0 % an.
- Maklerprovision: Beauftragst du einen Makler, kann eine Provision von bis zu 7,14 % fällig werden, die sich Käufer und Verkäufer in der Regel teilen.
2.2 Laufende Nebenkosten (monatlich/jährlich)
Diese Kosten fallen kontinuierlich an und müssen zusätzlich zu deiner monatlichen Kreditrate bezahlt werden.
- Grundsteuer: Die jährliche Steuer wird von der Gemeinde erhoben und ist verpflichtend.
- Wohngebäudeversicherung: Sie schützt dich vor Schäden am Haus (z. B. durch Feuer, Sturm, Leitungswasser) und ist für jeden Eigentümer unverzichtbar.
- Heizung, Strom, Wasser & Abwasser: Als Mieter waren diese Kosten oft in den Betriebskosten enthalten. Als Eigentümer zahlst du sie selbst.
- Der wichtigste Posten: Instandhaltungsrücklagen: Dies ist der am häufigsten vergessene Punkt. Als Eigentümer bist du für alle Reparaturen und Renovierungen selbst verantwortlich. Ein neues Dach, eine neue Heizungsanlage oder ein Wasserschaden können schnell Zehntausende Euro kosten. Experten empfehlen, pro Quadratmeter Wohnfläche mindestens 1 € pro Monat als Rücklage zu bilden. Für ein 120 m² großes Haus sind das 1.440 € pro Jahr, die du zur Seite legen solltest.
3. Die realistische Kalkulation: So findest du deine machbare Rate
Jetzt, da du alle Kosten kennst, kannst du deine wahre, machbare Rate berechnen. Gehe dafür in drei einfachen Schritten vor.
Schritt 1: Dein monatliches Budget ermitteln
Erstelle eine vollständige Bilanz deiner monatlichen Einnahmen und Ausgaben.
- Einnahmen: dein monatliches Netto-Gehalt, Nebeneinkünfte.
- Ausgaben: Miete (sofern noch relevant), Lebensmittel, Versicherungen, Internet, Handy, Abonnements, Hobbys, etc.
- Das Ergebnis: Was nach Abzug aller Ausgaben übrig bleibt, ist dein monatliches Budget.
Schritt 2: Die Nebenkosten der Immobilie schätzen
Nimm die Liste der laufenden Nebenkosten aus dem vorherigen Abschnitt und schätze die monatlichen Kosten für deine Wunschimmobilie. Sei bei diesen Schätzungen lieber großzügig, um auf der sicheren Seite zu sein. Vergiss dabei nicht die wichtigen Instandhaltungsrücklagen.
Schritt 3: Die wahre Rate ermitteln & Puffer einplanen
Subtrahiere die geschätzten monatlichen Nebenkosten von deinem monatlichen Budget. Das Ergebnis ist die absolute Obergrenze für deine monatliche Zins- und Tilgungsrate.
Dein monatliches Budget (Schritt 1) – Laufende Nebenkosten (Schritt 2) = Deine maximale Kreditrate
Wichtig: Verwende nicht den gesamten Betrag. Ein Puffer von 15-20 % ist entscheidend, um auf unvorhergesehene Ausgaben oder Krisenzeiten vorbereitet zu sein.
Fazit
In der aktuellen Zinslandschaft ist eine sorgfältige und ehrliche Kalkulation wichtiger denn je. Die Frage „Wie viel kann ich mir leisten?“ geht weit über die monatliche Kreditrate hinaus. Die wahren Kosten des Eigenheims beinhalten einmalige Kaufnebenkosten, laufende Nebenkosten und – am wichtigsten – eine ausreichende Rücklage für Instandhaltung.
Indem du alle diese Faktoren in deine Berechnung einbeziehst, sorgst du dafür, dass dein Eigenheim eine Quelle der Freude und Sicherheit ist und dich nicht in eine finanzielle Schieflage bringt. Eine vorausschauende Planung ist der Schlüssel, um den Traum vom Eigenheim in der neuen Realität der Baufinanzierung zu verwirklichen.
Rund um die Immobilienfinanzierung stellt sich immer die Frage, wie viel Rate man sich leisten kann. Hier ein Einblick.
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