Sterbegeldversicherungen: Mit oder ohne Gesundheitsprüfung – So entlasten Sie Ihre Angehörigen
Das Thema Tod und Sterben ist in unserer Gesellschaft oft ein Tabu. Doch über die finanziellen Aspekte des eigenen Abschieds nachzudenken, ist ein Akt der Weitsicht und der Fürsorge für die eigene Familie. Eine Sterbegeldversicherung ist eine spezielle Form der Lebensversicherung, die genau dieses sensible Thema adressiert. Sie dient dazu, die Kosten einer Bestattung abzusichern und die Angehörigen in einer ohnehin emotional belastenden Zeit von den finanziellen Sorgen zu entlasten.
Die Kosten für eine würdevolle Bestattung in Deutschland sind keineswegs gering. Sie können je nach Umfang der Wünsche und der gewählten Bestattungsart schnell zwischen 5.000 € und 15.000 € liegen. Diese Ausgaben, die oft unerwartet und kurzfristig anfallen, stellen für viele Familien eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Die Sterbegeldversicherung schließt diese Lücke und sorgt dafür, dass die Hinterbliebenen die Ausgaben aus einer gesicherten Geldquelle bestreiten können. Ein entscheidender Vorteil dieser Versicherungsform ist, dass sie häufig auch ohne eine umfassende Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden kann, was sie besonders für ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen attraktiv macht.
1. Was ist eine Sterbegeldversicherung und warum ist sie so wichtig?
Eine Sterbegeldversicherung ist eine Kapitallebensversicherung mit einer meist niedrigeren, festen Versicherungssumme. Im Todesfall wird diese Summe an die von Ihnen benannten Bezugsberechtigten oder an die Erben ausgezahlt. Dieses Geld ist nicht zweckgebunden und kann von den Hinterbliebenen frei für die Bestattungskosten, die Grabpflege oder andere anfallende Ausgaben verwendet werden.
Die Bedeutung dieser Versicherung hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Früher gab es ein staatliches Sterbegeld, das von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt wurde. Diese Leistung wurde jedoch im Jahr 2004 ersatzlos gestrichen. Seitdem sind die Angehörigen allein für die Finanzierung der Bestattungskosten verantwortlich. Eine Sterbegeldversicherung bietet hier eine verlässliche private Lösung, die im Gegensatz zu einem Sparbuch nicht von den individuellen Ersparnissen abhängt, die möglicherweise zum Zeitpunkt des Todes nicht ausreichen oder nicht sofort verfügbar sind.
2. Mit oder ohne Gesundheitsprüfung: Der entscheidende Unterschied beim Abschluss
Die Frage, ob eine Gesundheitsprüfung erforderlich ist, ist der wichtigste Faktor bei der Wahl einer Sterbegeldversicherung. Die Antwort darauf bestimmt die Höhe der Beiträge, die Leistungen und die Vertragsbedingungen.
Tarife mit Gesundheitsprüfung: Bei dieser Option stellt der Versicherer Ihnen vor dem Abschluss Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand, zu Vorerkrankungen, zum Raucherstatus und zu Ihrem Lebensstil. Anhand dieser Informationen bewertet er das Risiko, wie hoch Ihre Lebenserwartung ist.
Vorteile: Tarife mit Gesundheitsprüfung sind in der Regel günstiger, da der Versicherer das Risiko präziser kalkulieren kann. Es gibt meist keine oder nur eine sehr kurze Wartezeit (oft nur wenige Monate), in der die volle Leistung noch nicht ausgezahlt wird.
Nachteile: Menschen mit Vorerkrankungen oder in höherem Alter können Schwierigkeiten haben, einen solchen Vertrag zu fairen Konditionen zu erhalten. Im schlimmsten Fall kann der Antrag sogar abgelehnt werden.
Tarife ohne Gesundheitsprüfung: Diese Option ist ideal für all jene, die sich aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Probleme keine Sorgen um eine Ablehnung machen möchten.
Vorteile: Der Abschluss ist einfach und unkompliziert. Es werden keine oder nur sehr einfache Fragen zum Gesundheitszustand gestellt (z. B. “Waren Sie in den letzten zwei Jahren in stationärer Behandlung?”). Dies garantiert die Annahme des Antrags.
Nachteile: Als Ausgleich für das höhere Risiko, das der Versicherer eingeht, sind diese Tarife in der Regel teurer. Der entscheidendste Nachteil ist jedoch die Wartezeit. Diese beträgt oft 12, 24 oder 36 Monate. Verstirbt die versicherte Person innerhalb dieser Wartezeit, wird die volle Versicherungssumme nicht ausgezahlt. Stattdessen werden die eingezahlten Beiträge (manchmal zuzüglich kleiner Zinsen) erstattet. Verstirbt die Person nach einem Unfall, entfällt die Wartezeit oft.
3. Worauf Sie beim Vergleich achten müssen: Ihr Weg zum passenden Tarif
Der Markt für Sterbegeldversicherungen ist unübersichtlich. Ein sorgfältiger Vergleich ist entscheidend, um den passenden Schutz zu finden.
Höhe der Versicherungssumme: Ermitteln Sie die voraussichtlichen Kosten für Ihre Bestattung. Denken Sie an alle Aspekte: die Dienstleistungen des Bestattungsinstituts, die Kosten für den Friedhof, den Grabstein, die Trauerfeier, die Todesanzeigen und die spätere Grabpflege. Eine realistische Summe liegt oft zwischen 8.000 € und 12.000 €. Wählen Sie eine Summe, die den Bedarf deckt, aber nicht unnötig hoch ist.
Wartezeit: Bei Tarifen ohne Gesundheitsprüfung ist dies das wichtigste Kriterium. Vergleichen Sie die Wartezeiten und die gestaffelte Leistung, die in diesem Zeitraum gezahlt wird. Einige Versicherer zahlen bei einem Unfalltod schon ab dem ersten Tag die volle Summe aus.
Laufzeit und Beitragszahlung: Die Beiträge werden in der Regel bis zu einem bestimmten Alter gezahlt (z. B. bis zum 85. Lebensjahr), die Versicherungssumme ist jedoch ein Leben lang garantiert. Vergleichen Sie die Angebote, um zu sehen, wie lange Sie Beiträge zahlen müssen und wie hoch der Gesamtbetrag der gezahlten Beiträge im Verhältnis zur Versicherungssumme ist.
Auszahlungsmodalitäten: Die Auszahlung im Todesfall sollte schnell und unbürokratisch erfolgen. Klären Sie, welche Unterlagen erforderlich sind und wie lange die Auszahlung in der Regel dauert, um die Liquidität der Angehörigen zu sichern.
Überschussbeteiligung: Viele Versicherer bieten eine Überschussbeteiligung an. Dies bedeutet, dass die Kunden an den Gewinnen des Versicherungsunternehmens beteiligt werden. Dies kann entweder zu einer Reduzierung der Beiträge oder zu einer Erhöhung der Versicherungssumme führen. Eine Police mit hoher Überschussbeteiligung kann daher langfristig attraktiver sein.
4. Alternativen zur Sterbegeldversicherung
Auch wenn die Sterbegeldversicherung viele Vorteile hat, gibt es Alternativen, die je nach persönlicher Situation in Betracht gezogen werden sollten.
Bestattungsvorsorgevertrag: Sie schließen einen Vertrag direkt mit einem Bestattungsinstitut ab. Sie hinterlegen das Geld auf einem Treuhandkonto. Dies garantiert, dass die gewünschten Leistungen später erbracht werden. Allerdings ist das Geld zweckgebunden und die Wahl des Bestatters ist festgelegt.
Tages- oder Festgeldkonto: Das Geld ist jederzeit verfügbar, aber es ist keine Garantie, dass die gewünschte Summe zum Zeitpunkt des Todes bereits angespart ist. Außerdem besteht das Risiko, dass die Angehörigen dieses Konto nicht finden oder das Geld anderweitig verwendet wird.
Risikolebensversicherung: Diese dient primär der Absicherung von Hinterbliebenen und der Tilgung großer Schulden, wie z. B. einem Immobilienkredit. Die Versicherungssumme ist in der Regel viel höher als bei einer Sterbegeldversicherung und die Laufzeit ist begrenzt.
5. Ihr entscheidender Vorsprung: Unabhängige Beratung durch besser-fairsichert.com
Die Wahl der richtigen Sterbegeldversicherung, insbesondere die Entscheidung für oder gegen eine Gesundheitsprüfung, erfordert eine sorgfältige Abwägung der persönlichen Situation, des Gesundheitszustands und der finanziellen Möglichkeiten. Eine unüberlegte Entscheidung kann zu unnötig hohen Kosten oder zu einem unzureichenden Schutz führen.
Als unabhängige Makler sind wir nicht an eine bestimmte Versicherungsgesellschaft gebunden. Wir vergleichen für Sie die besten Tarife am Markt, klären die entscheidenden Fragen zur Wartezeit und zur Höhe der Versicherungssumme und finden die Lösung, die perfekt auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wir unterstützen Sie dabei, eine gute Entscheidung für Ihre Liebsten zu treffen und Ihnen selbst die Gewissheit zu geben, dass im Fall der Fälle alles geregelt ist.